Doch Tourenführer Max Altmannshofer recherchierte noch einmal ganz intensiv, um die in den vergangenen Jahren mehrfach abgesagte Tour zum Kehlstein in den Berchtesgadener Alpen trotz des strömenden Regens doch noch durchzuführen. Vom vollbesetzten Vereinsbus aus konnte man bereits hinter Altötting die Alpen im Sonnenlicht erkennen und es kam spontan Hoffnung auf.
Die Skitour auf den Kehlstein bedarf besonders günstiger Bedingungen, die vor allem die Lawinenlage ausmachen. Um am Fuße der nordseitigen steilen Felsen queren zu können, ist unbedingt Lawinenwarnstufe 1 erforderlich. Zudem benötigt man neben der Altschneegrundlage eine sichere Neuschneeschicht von maximal 20 Zentimeter für eine griffige Abfahrt auf der Trasse der alten Kehlsteinstraße. Genau diese Bedingungen, und der Umstand, dass man dem heimatlichen Regenwetter entfliehen konnte, machten die Tour zu einem Schmankerl.
Vom Parkplatz am Kempinski Hotel ging der Anstieg satte drei Stunden auf der gesperrten Kehlsteinstraße und am Wanderweg, vorbei am Kehlsteinhaus, zum Gipfel. Sowohl der bereits gespurte Anstieg, wie auch die Abfahrt auf Neuschnee war ein Genuss. Die fast schon traditionelle Einkehr beim Brenner-Bräu in Bischofswiesen ließ dieses Schnäppchen ausklingen, bevor es wieder in die verregnete Heimat ging.
Sepp Rettenbeck