Tag 1: 18. Juli 2025 – Es ist kurz nach sechs Uhr morgens, als sich acht engagierte Freiwillige aus Gangkofen auf den Weg machen. Ziel: die Gleiwitzer Hütte, gelegen auf 2.176 Metern oberhalb von Fusch am Großglockner. Ihr Auftrag: Wege freischneiden, Gräben säubern und die alpine Infrastruktur auf Vordermann bringen – im Rahmen der Umweltbaustelle 2025.
Nach einer kurzen Kaffeepause in Fusch beginnt der Aufstieg.
Paul, Ansprechpartner der Wegepflege rund um die Gleiwitzer Hütte, wollte ab dem Stausee Mooserboden den Steig sanieren. Dafür benötigte er zwei bis drei Helfer. Das übernahmen Michael, Christian und Petra. Zuerst ging es für die vier von Fusch zurück nach Kaprun und anschließend durch ein kilometerlanges Tunnelsystem bis zum Stausee Mooserboden. Ausgestattet mit einer Benzinsense, zwei Hauen und einer Astschere wurde Gras gemäht, Rinnen gezogen und Äste geschnitten. Um 15 Uhr mussten die Arbeiten beendet werden, weil die drei Gangkofener noch bis in die Scharte (ca. 3060m) aufsteigen mussten, um dann wieder die Gleiwitzer Hütte im Nachbartal zu erreichen. Paul ließ es sich nicht nehmen und begleitete die Gruppe über die sogenannten Bratschen - bis zu 40° steile, felsige und kaum bewachsene Bergflanken aus Kalk-Glimmerschiefer - bis in die Scharte, um sich zu vergewissern, dass der Übergang problemlos stattfinden konnte, da es in der Nacht geschneit hatte und der Steig insgesamt recht anstrengend zu gehen ist.
Der Aufstieg für die restlichen Fünf Wegmacher führt über die idyllische Ponyhofalm, vorbei an Almwiesen und imposanten Felsformationen. Der Rucksack ist schwer, doch die Stimmung ist gut. "Man merkt einfach, dass man hier etwas Sinnvolles tut", sagt ein Teilnehmer während des Aufstiegs. Am frühen Nachmittag erreichen die fünf Helferinnen und Helfer die Hütte. Lange Zeit zum Ausruhen bleibt nicht – Motorsensen werden ausgepackt, Schaufeln in die Hand genommen. Von der Hütte Richtung Hirzbachalm werden Wanderwege ausgemäht und Wasserablaufgräben freigeräumt, damit der nächste Regenguss keine Schäden anrichtet.
Um 19 Uhr ist Feierabend. Müde, aber zufrieden kehrt jedes Team in die Hütte zurück. Dort wartet bereits eine kräftigende Mahlzeit – gekocht von Antje, der guten Seele der Gleiwitzer Hütte. Bei Bergblick und Hüttenatmosphäre klingt der Tag aus. Um 22 Uhr heißt es dann: Lichter aus. Neue Kraft tanken für den nächsten Tag im Dienst der Natur.