Klettersteig Berchtesgadener Hochthron | © DAV Gangkofen\Martin Schmidt - Im Fotoquergang – im Hintergrund der Watzmann

Klettersteig Berchtesgadener Hochthron

mit Zustieg über Grubenpfad und Abstieg über Mittagsloch

21.10.2025

Letzten Sonntag waren acht Mitglieder der Sektion Gangkofen am Berchtesgadener Hochthron unterwegs. Unser Tourenleiter Martin Götz hatte für den Zustieg zum Klettersteig den Grubenpfad und für den Abstieg das Mittagsloch ausgesucht. So wurde daraus eine tagfüllende Bergtour.

In der Ortschaft Marktschellenberg zeigte das Thermometer 1 °C an. Das dämpfte die Erwartungen angenehmere Temperaturen an diesem Herbsttag. Doch dieser Sonntag sollte eine positive Überraschung werden. Ab dem Einstieg in den Klettersteig schien die Sonne und wärmte den Fels, sodass das Klettern richtig Spaß machte.

Der Aufstieg führte über den Grubenpfad. Im Gegensatz zum Normalweg verläuft dieser Weg über weite Strecken auf einem Felsrücken. Wir fanden uns ziemlich schnell außerhalb der Bäume wieder und konnten einen fantastischen Blick auf den Herbst genießen: Laubwälder in allen möglichen Farben, dazu Nebel in den Tälern und der Watzmann, der sich vor der Wolkendecke abhebt.

Der übliche Zustiegsweg zum Klettersteig zweigt ziemlich weit oben vom Grubenpfad ab. An der Felswand angekommen, legten wir eine längere Pause ein.

Danach stiegen wir in den Klettersteig ein, der mit dem Schwierigkeitsgrad C/D bewertet ist. Dieser Klettersteig zeichnet sich dadurch aus, dass nur wenig „Eisen” verbaut wurde. Dadurch kann man gut am Fels klettern.

Als wir am Ausstieg ankamen, empfing uns ein kühler Wind. Wir haben nur schnell ein Foto am nahen Gipfel gemacht und sind dann gleich zum Stöhrhaus hinabgestiegen. Dort konnten wir uns in der Stube erst einmal so richtig aufwärmen und stärken.

Danach machten wir uns auf, den Einstieg zum Mittagsloch zu finden. Der ist nämlich nicht beschildert. Bevor wir in die Höhle abstiegen, legten wir unsere komplette Klettersteigausrüstung wieder an. Wir hatten bei der Begehung zwei Stirnlampen dabei, mit denen wir das Innere der stark abschüssigen Höhle ausleuchten konnten. So konnten wir die beachtlichen Ausmaße der Höhle gut erkennen.

Am Ende der Höhle hat man das Gefühl, aus der Felswand zu fallen. Zum Glück führt ein gesicherter Steig hinab. Ein Hinweisschild weist darauf hin, dass der Steig nicht durchgehend gesichert ist. So war es dann auch. An zwei Stellen, die abschüssig und ausgesetzt sind, ist ausgerechnet kein Seil montiert.

Nachdem wir auch diese Herausforderung gemeistert hatten, stand noch eine lange Querung bevor. Bei vielen Abschnitten dieser Querung handelt es sich nicht um einen ausgeprägten Pfad. Stattdessen muss man entlang von hellen Steigspuren auf abschüssigem Fels steigen. An dem Tag war der Fels trocken. Bei Nässe wären wir erst gar nicht eingestiegen, sondern hätten den Normalweg für den Abstieg genommen.

Nach der Felspassage führt ein langer Pfad hinab zur Scheibenkaseralm. Diese Alm ist nur für wenige Wochen in der Sommersaison bewirtschaftet. Wir hatten Glück, dass der Bauer nach dem Rechten sah und dass noch Getränke vorrätig waren. So konnten wir uns noch einmal stärken, bevor wir über den Normalweg weitergingen.

Etwas unterhalb der Grafenhütte (Diensthütte) gibt es eine Variante für den Abstieg. Sie ist zwar kürzer, aber deutlich steiler und führt zum Fahrweg im Ludlgraben hinab. Von dort aus war es nur noch ein kurzer Weg zurück zum Parkplatz.

Fazit: Es war ein langer Bergtag, der bei idealen Bedingungen im Herbst stattfand.

Die Teilnehmer: Gabi N., Franziska F., Leonhard K., Martin S., Franz S., Wolfgang S., Alfred G. und Martin Götz (Tourenleiter)