BW Überschreitung Zahmer Kaiser via Pyramidenspitze | © DAV Gangkofen\Martin Götz - Im Aufstieg zur Pyramidenspitze mit Blick Richtung Watzmann

Überschreitung Zahmer Kaiser via Pyramidenspitze

(als Ersatz für die Überschreitung des Scheffauers nach Felssturz)

14.10.2025

Sechs Mitglieder der Sektion Gangkofen waren letzten Sonntag im Zahmen Kaiser unterwegs. Unser Tourenleiter Martin Götz hatte die Überschreitung von Durchholzen nach Oberndorf ausgewählt. Dabei haben wir die Pyramidenspitze bestiegen und sind in der Ritzau Alm eingekehrt. Von Oberndorf aus sind wir dann mit einem Großraumtaxi zurück zum Wanderparkplatz in Durchholzen gefahren.

Zwei Wochen vor dem geplanten Termin kam die Nachricht, dass der südseitige Abstieg vom Scheffauer im Wilden Kaiser wegen Felssturzes gesperrt ist. So mussten wir kurzfristig eine alternative Tour für den Widauer Klettersteig suchen. Wir haben uns dann für eine Überschreitung des nahen Zahmen Kaisers entschieden. Wir sind um 5:00 Uhr in Gangkofen losgefahren und haben es trotz langer Gipfelrast und und noch längerer Einkehr doch geschafft, vor 20:00 Uhr zurückzukommen.
Unser Startpunkt, der Wanderparkplatz, liegt etwas oberhalb von Durchholzen schon in dem Tal, das zur Winkelalm hochführt. Morgens lag das ganze Tal noch im Nebel. Trotzdem war die Sichtweite gut und wir sind schnell vorangekommen. Der viele Schnee, der zu Beginn der Woche gefallen war und die Tour zu einem Winterabenteuer gemacht hätte, war zum Glück bis auf einige Reste geschmolzen.

Der Weg führt in einem weiten Rechtsbogen an die Felswände heran. In einigen Berichten steht, dass es dort oft Steinschlag gibt, vor allem, wenn viele Bergsteiger gleichzeitig unterwegs sind. Deshalb wird empfohlen, einen Helm zu tragen. Wir haben es dann so gemacht.
Im weiteren Aufstieg entlang der Seilversicherungen gab der Nebel langsam den Blick auf die umliegenden Wände frei. Und etwa auf der Höhe des Abzweigs zur Jovenspitze war es dann soweit. Wir befanden uns oberhalb der Nebelgrenze und hatten strahlenden Sonnenschein.
Kurz darauf waren wir dann am Gipfel der Pyramidenspitze. Dort haben wir die Rast extra ausgedehnt, um den fantastischen Weitblick über dem Nebelmeer genießen zu können.

Vom Gipfel aus ging es südseitig über den Weg 836 zur Hinterkaiserfeldenalm und weiter zur Vorderkaiserfeldenalm. Diese ist aktuell noch geschlossen, da ein kompletter Neubau stattfindet. Dieser einfache Wanderweg lag bereits wieder großenteils im Nebel. Wir beeilten uns, um weiter zur Ritzau Alm zu kommen. Denn die Alm hat sonntags (und mittwochs) nur bis 16:00 Uhr die Restauration geöffnet. Dort wärmten wir uns auf und gönnten uns je nach Gusto Kaffee, Kaltgetränke und warmes Essen.
Beim Verlassen der Alm lichtete sich der Nebel teilweise und gab den Blick auf den nahen Wilden Kaiser frei. Der anschließende Abstieg nach Oberdorf hatte es nochmal in sich. Der Schanzer Weg führt steil über einen bewaldeten Hang hinab. Zum Glück lag noch nicht allzu viel Laub. Wir haben auch diesen Weg mit Bravour gemeistert.
Das Großraumtaxi kam uns auf unserem Weg nach Oberndorf schon entgegen und hat uns wieder zum Ausgangspunkt zurückgebracht.
Im Vergleich zur ebenfalls möglichen Rundtour von der Aschinger Alm aus hatte unsere Variante den entscheidenden Vorteil, dass es bei der Überschreitung im Prinzip keine Gegenanstiege gibt. So waren die mehr als 1200 Höhenmeter im Aufstieg und mehr als 1500 Höhenmeter im Abstieg für für alle kein Problem.

 

Fazit: Ein toller Tag im Herbst. Im Tal ist es neblig, wir aber tanken am Gipfel ausgiebig Sonne. Der Herbst kann so weitergehen.

Die Teilnehmer: Ulrike M., Gabi N., Miriam N., Andrea S., Stefanie H., Alfred G. und Martin Götz (Tourenleiter)